Seit mehreren Jahren beobachte ich in der Schweiz einen Trend zum Weiblichen. Die geschlechtergerechte Sprache fährt einen leisen Siegeszug durch unser Land. Wie nachhaltig ist diese Tendenz? Wird die geschlechtergerechte Sprache sich langfristig durchsetzen oder flaut sie bereits wieder ab?
Eindeutige Entwicklung
Das Thema Gendern erhitzt die Gemüter, doch die Entwicklung spricht eine klare Sprache: das weibliche Geschlecht wird sprachlich immer stärker sichtbar. Allgegenwärtig sind auch neutrale Formulierungen, um Personen inklusiver zu bezeichnen. So hat der allseits genannte Mitarbeiter längst ausgedient und kommt nun vielfältiger daher, wie drei Beispiele verdeutlichen:
◾ Unsere Mitarbeitenden haben viele Vorteile.
◾ Wer bei uns arbeitet, profitiert von zahlreichen Vorteilen.
◾ Bei uns geniessen Sie viele Vorteile.
Wussten Sie, dass es im Deutschen rund ein Dutzend Möglichkeiten gibt, ohne Sonderzeichen elegant zu gendern? Dass Sie Personen selbst in Reglementen und Verträgen rechtssicher und inklusiv bezeichnen können?
Konflikte vermeiden
Obwohl die Schweiz einst Mühe bekundete, nebst dem generischen Maskulinum auch weibliche Formen zu formulieren, entwickelt sich die Debatte nun lösungsorientierter. Genauer gesagt: konsensorientierter. Den eins hassen meine helvetischen Landsleute noch mehr als Veränderung: Konflikte.
Helvetischer Konsens
Dem Thema Gendern begegnen wir mit typisch helvetischer Gangart: einem Mix aus Kompromiss und Höflichkeit. Vielleicht ist auch ein wenig Resignation dabei?
Der helvetische Konsens ist unsere Stärke, die auf eine lange Tradition aufbaut. Ich denke, es ist eine Geste an uns Schweizerinnen, die erst 1971 das Stimmrecht erhalten haben. Ein Zeichen der Wiedergutmachung für ein Versäumnis, an das wir nur ungern erinnert werden: dass wir in einer bedeutenden sozialpolitischen Entwicklung die Schlusslichter waren. Geschlechtergerechte Sprache – ein Zugeständnis an die Mehrheit der Bevölkerung, ein Zeichen für Frieden zwischen den Geschlechtern.
Geschlechtergerechte Sprache als Zeichen für Frieden zwischen den Geschlechtern
Eine Geste für Frieden
Die diplomatische Schweiz hat mehrmals bewiesen, dass Vermitteln und Befrieden in ihrer DNA liegt. Wo sonst als bei uns selbst soll Frieden beginnen?
Wo sonst als bei uns selbst soll Frieden beginnen?
Sprache stärkt Ihr Image
Eine empathische und friedvolle Sprache wirkt sich positiv auf Ihre Partnerinnen, Kunden und Mitarbeitenden aus. Ihre Community spürt in wenigen Zeilen, ob Ihr Unternehmen konsensfähig ist und Frauen durch Sichtbarkeit empowert. Eine diverse Sprache stärkt Ihr Image und vergrössert Ihre Chancen bei der Suche nach Fachkräften.
Locker gendern lernen
Möchten Sie geschlechtergerechte Sprache smart umsetzen und in den betrieblichen Sprachleitfaden integrieren? Locker gendern ist nur einen Klick entfernt: Kontaktieren Sie mich hier im Kontaktformular.
Übrigens: das generische Maskulinum ist und bleibt ein Bestandteil professioneller Lösungen. Inklusiv heisst schliesslich nicht exklusiv weiblich!
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