Musik begleitet uns durchs Leben. Die einen lieben Chopin, die anderen mögen punkigen Sound im Kopfhörer. Jeder hat diesen ganz bestimmten Song, der ihn antreibt. Auf dem Weg zur Arbeit hören wir gebannt der Geschichte zu, die der Chartstürmer in eine Melodie verpackt  aus voller Röhre zum Besten gibt. Ein Engländer in New York, ein Novemberregen, ein Brand über dem See… Die buntesten Storys halten uns in Sound verpackt in Atem. Gepaart mit der legendären Methode des Storytellings schafft die Musik es wie keine andere Kunstform, unsere Aufmerksamkeit zu fesseln. Es erstaunt deshalb nicht, dass Unternehmen die Macht der Musik auch in ihren Texten einsetzen.

Alte Rocklegenden

In meiner Playlist spielen die grossen Rockbands der 70er und 80er, aber auch leisere Songwriter und Piano-Interpretinnen. Ein Klick auf meine Songliste reicht, um mein Workout zu verbessern oder am Ende eines langen Tages die Zügel loszulassen. Dann nehme ich die Finger von der Tastatur und greife zum Bluetooth-Speaker, wo ich erwartungsvoll auf den Einsatz der Stimme warte. «Bluetooth connected», sagt die Frau im Lautsprecher in einem angenehmen Sprechgesang. Ihre Stimme klingt wohlwollend und freundlich, und fast wünsche ich mir, ich wäre mit der Frau hinter der Stimme befreundet. «Shall we connect?», wollte ich jüngst fragen, liess es aber bleiben.

Shall we connect?

Der Ton macht die Musik, und Musik liegt in der Sprache. Aber welches Unternehmen denkt daran? Wer es schafft, die «Sound-Connection» zu seiner Community herzustellen, hat verstanden, wer sich dahinter versteckt: Menschen mit Emotionen.

Wer es schafft, den Ton zu finden, zu dem man innerlich mitwippt, hat erreicht, was alle wollen: Menschen erreichen und bewegen.

Branche im Sound-Check

Dem richtigen Ton jagen nicht nur Sound-Technikerinnen und die ungefilterten Stimmen der samstagabendlichen TV-Formate hinterher, sondern auch ganze Seilschaften von Kommunikationsprofis. Die Suche nach dem passenden Sound beschäftigt die ganze Medien- und Marketingbranche, doch trotzdem schaffen es die Ergebnisse ihrer Bemühungen zuweilen nicht einmal in die unteren Ränge der Top Charts. Auch Google und Co. (einschliesslich der gefiederten, suchalternativen Entensuchtruppe) strafen tonale Dissonanzen durch schlechtes Ranking ab.

Ton top, Text flop

Dissonanzen und falsche Tonalität in Texten stören meist unbewusst. Selbst der satte Sound aus meinem Speaker vermag die ungünstige Produktbeschreibung meines mobilen Lautsprechers nicht auszugleichen. Was ist ein «Breitband»? Und «kabellose Übertragung» dürfte ein Migrant mit deutschen Grundkenntnissen im Wörterbuch wohl erfolglos unter «Kabello» nachschlagen. Bei der Batterielaufzeit von 1440 Minuten komme ich ins Grübeln, und wer die Stundenzahl innert drei Sekunden runterrechnen kann, soll sich bei mir melden.

Alte Hollywood-Regel

In einem Markt, der mit nahezu identischen Produkten und Lösungen um die Gunst der Kunden wirbt, ist ein bestimmter Faktor spielentscheidend: Der Sound der Sprache. Die Emotion, die eine Story trägt.

Wer die beste Show liefert, gewinnt!

Diese alte Hollywood-Regel gilt auch im Business. Denn wer auf der Tastatur der Emotionen richtig mitspielt und mithört, erreicht mehr Menschen.

Andante oder Medley?

Unternehmen, die aktiv am Mischpult mitmixen wollen, müssen lernen, gut zuzuhören. Sie müssen sich nicht nur mit der Sprache ihrer Community auseinandersetzen, sondern auch mit der Frage: Welche Wirkung wollen wir erzielen? Und welche musikalische Klaviatur können wir dafür einsetzen?

Ein versöhnliches Andante für einen konfliktgeladenen Mail-Austausch mit einem Partner oder ein knappes Prélude, um die Sache zu beenden? Ein poppiges Medley für die Produkte-Übersicht oder ein längeres Electro Wave? Ein entspannter Reggae-Lead für vermeintliche Problemfälle im Online-Handbuch? Ein aufmüpfiges Grunge-Solo, um den Diskurs in der Branche anzuheizen?

Consulting für Textwirkung

Möchten Sie die Musik in Ihrer Unternehmenssprache neu mixen? Kmeleon berät Ihr Unternehmen in Fragen zu Textwirkung und menschlicher Diversität. Buchen Sie hier ein kostenloses Gespräch und erfahren Sie, wo Sie ansetzen können.

Vielleicht reicht die Zeit, um über Musik zu reden. Ich freue mich auf Sie.

Und denken Sie daran: Ohren lesen mit.

 

 

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